Das heutige Beispiel ist ebenso ungeschickt wie traurig. Blick am Abend brachte kürzlich die untenstehende Story um den tragischen Tod eines misshandelten Kleinkindes, was ja nun wirklich nicht lustig ist. Um die Story blickmässig aufzupeppen – und als ob es nicht schon schlimm genug wäre, dass ein Kind totgeschüttelt wurde – wählte die Redaktion den reisserischen Titel "Arzt fand Gabriela nackt bei der Treppe". Zur Erinnerung: Es handelte sich um ein vierjähriges Kind. Insofern ist der Titel sowieso schon total geschmacklos. Aber das sind wir uns von dieser Zeitung ja gewohnt. Um die Story noch mehr aufzumotzen, wurde natürlich auch ein buntes Bild dazugepflastert. Darin zu sehen: die verstorbene Gabriela und ihre ältere Schwester im ärmellosen Leibchen, spärlich verpixelt.
Um dem Fass den Boden auszuschlagen, wusste dann der Layouter offenbar nichts Gescheiteres, als unter den Beitrag ein Inserat des Casino Pfäffikon-Zürichsee zu platzieren, auf dem drei äusserst leicht bekleidete junge Frauen aufreizend posieren. "Männerabend", in tiefen Ausschnitten und weissen, ärmellosen Bodies verpackt.
Die Parallele zum obigen Bild, gepaart mit dem geschmacklosen Titel, springt selbst einem Blinden wie ein Faustschlag ins Auge.
Muss das sein? Ich denke nicht!
Note: 1.0/6.0
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